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General Candius

  • Autorenbild: Karin Alana Cimander
    Karin Alana Cimander
  • 12. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Nov.

Candius war ein stolzer Krieger. Sein lederner, metallbeschlagener Brustpanzer, der seinen muskulösen Körper bedeckte, schimmerte im spärlich vorhandenen Licht. Als General befehligte er eine kleine Armee, zu der, von Zeit zu Zeit, immer neue Rekruten, die ihr Licht mitbrachten, hinzustießen, wodurch es jedoch erlosch. Candius und seine Armee lebten im Körper von Sandra, einer Frau Mitte vierzig. Er und seine Armee waren ein etwa 1 cm großer Tumor in ihrer Brust. Er selbst war die Ur-Krebszelle, die erste, in der das Licht, das jede Zelle beinhaltet, erloschen war. Er hatte eine große Aufgabe übernommen, hütete einen großen Schatz, ein Geschenk und rekrutierte immer neue Zellen, die sich anschlossen, um Sandra zu unterstützen.

Unterstützen, denkst du jetzt sicher? Eine Krebserkrankung ist doch etwas Fürchterliches, Todbringendes!

Ich möchte dich in die Sprache, in der unser Körper mit uns kommuniziert, mitnehmen.

 

Candius tauchte nicht aus dem Nichts auf. Es gab eine lange Vorgeschichte, eine lange Liste von Symptomen, über Jahre und Jahrzehnte. Gastritis, chronische Darmentzündung, Migräne, Burn-out und vieles mehr. Sie alle waren Hilferufe des Körpers, der so viele belastende Emotionen gespeichert hatte. Schon als kleines Baby wurde Sandra oft alleine gelassen. Man ließ sie schreien, wenn man glaubte, sie habe „Nichts“. Die Verlassensängste führten dazu, dass sie sich unbeliebt fühlte, glaubte nicht zu genügen und entwickelte sich zu einem Menschen, der immer zuerst an andere dachte. Sie half, wo sie konnte, oft bat sie ungefragt ihre Unterstützung an. Gerne gab sie alles und vergaß dabei sich selbst. Sie hasste ihren Körper, fand ihn unförmig und zu dick. Ständig ignorierte sie ihre eigenen Grenzen und überforderte sich, um anderen zu gefallen. So viele Signale hatte ihr Körper ihr gesandt, sie hatte alle ignoriert.

Und nun, nun war Candius erschienen, der hoffte, ihr den Weg zurück zu sich selbst, zu ihrem wundervollen, lichtvollen Wesen, das sie war und normalerweise in jeder Zelle strahlte, weisen zu können.

    Der Schock der Krebsdiagnose saß tief und tatsächlich - Sandra hielt inne. Sie betrachtete ihr bisheriges Leben und erkannte, dass sie sich selbst und ihre Träume, Visionen und Ziele vollkommen vergessen hatte. SO wollte sie nicht weiterleben! Sie fand eine Therapeutin, die sie unterstützte, die alten, tiefen, emotionalen Wunden zu erkennen und zu heilen. Candius nahm es wohlwollend wahr. Er öffnete die Schatzkiste, die alle Potenziale enthielt, die Sandra ausmachten. Ihre Kreativität, ihr Feingefühl, Ihre Lebensfreude, Ihre Sensibilität, ihre Liebe zu sich selbst, Ihre Gabe, die Botschaften ihres Körpers zu verstehen und vieles mehr.

Sie genoss nun ihr Leben, lebte jeden Tag bewusst im Hier und Jetzt und war unendlich dankbar für das Geschenk, das Candius ihr gemacht hatte. Das Geschenk, jetzt ihr wahres Sein endlich zu leben und erkannt zu haben, wie einzigartig und wertvoll sie war.

Candius  zog sich mit seiner Armee zurück, bereit zurückzukehren, sollte Sandra auf ihre alten Pfade zurückkehren, was sie jedoch nicht tat.


+ + +

 

Anmerkung: Therapeuten, die die Sprache des Körpers deuten können, findest du hier:


copyright 11/2025 by Karin Cimander


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